Historische Grundwissenschaften und Historische Medienkunde
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Sommersemester 2021

 Studienberatung: 7.4.21, 9-10 Uhr
(Dr. Franz-Albrecht Bornschlegel, Tel. 2180-5460)

Die Veranstaltungen finden, soweit nicht anders angegeben, im Historicum, Schellingstr. 12/ Amalienstr. 52 statt.

Die zentrale Einführungsveranstaltung des Historischen Seminars für Studien-anfängerinnen und -anfänger im Fach Geschichte findet in der Woche vor Semester-beginn statt. Die Teilnahme wird allen Erstsemestern dringendst empfohlen. Hier erhalten Sie detaillierte Auskünfte über die verschiedenen Abteilungen des Faches, Fremdsprachen-anforderungen sowie Studienplanung und Scheinanforderungen in den Studiengängen. Außerdem werden auch Führungen durch die Bibliothek des Historicums angeboten.

Download: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der Abteilung Historische Grundwissenschaften, Sommersemester 2021 (PDF, 406 kB; Stand 31.03.2021)

(Vorgängerversion; Stand 12.03.2021)

Vorlesung / Einführungsvorlesung / Vertiefungsvorlesung

Prof. Dr. Martin Wagendorfer
Fantastische Handschriften und wo sie zu finden sind. Teil 2: Hochmittelalter, 2stündig (Seniorenstudium / Studium Generale).
Do. 18-20 Uhr, Beginn: 15.04.2021.

Handschriften gehören zu den faszinierendsten Objekten, die sich aus dem Mittelalter erhalten haben. Die Vorlesung stellt berühmte Codices aus der Zeit vom 9. bis zum 13. Jahrhundert vor und erläutert, warum sie für die grundwissenschaftliche und auch generell für die mediävistische Forschung so wichtig sind und worauf ihre Bekanntheit fußt (Buchschmuck, Inhalt, Besitzgeschichte und spätere Verwendung der Handschrift etc.). Auf diese Art und Weise sollen bestimmte Aspekte der mittelalterlichen Kultur anhand dieser Objekte exemplarisch behandelt werden.

Die Vorlesung wird online stattfinden.

Prüfungsform im BA und mod. LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): ES.

Achtung NEU!
keine Prüfung im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21)
keine Prüfung im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16).

Literatur zur Einführung:
- Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. Mit einer Auswahlbibliographie von Walter Koch (4., durchgesehene und erweiterte Aufl., Berlin 2009).

- Karin Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung (Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte 8, 3., durchgesehene Aufl., Berlin/Boston 2014).


Aufbaukurs Master

Prof. Dr. Martin Wagendorfer
Ein Evangeliar aus der Hofschule Karls des Großen, eine berühmte Weltkarte und eine Apokalypse - Schätze der UB München und ihre Präsentation in einer Ausstellung zum Historikertag 2021, 3stündig.
Do. 15-18 Uhr, Beginn: 15.04.2021.

Im Rahmen des Historikertags 2021 in München sollen in Form einer Vitrinenausstellung die bekanntesten Stücke (insbesondere Handschriften, aber auch Karten) aus der Sammlung der Münchener Universitätsbibliothek präsentiert werden. Die Lehrveranstaltung dient der Gestaltung dieser Ausstellung: Ziel ist, zunächst die Bedeutung und die Wirkungsgeschichte der betreffenden Objekte zu erschließen, ehe in einem zweiten Schritt überlegt werden soll, wie das jeweilige Exponat in der Ausstellung am wirkungsvollsten präsentiert und mit welchen Begleittexten es einer breiteren Öffentlichkeit erschlossen werden kann.

Die Lehrveranstaltung wird durchgehend online stattfinden.

Prüfungsformen im Master und im Master-Nebenfach (His im GSP): RE+HA.

Literatur zur Einführung:
- Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. Mit einer Auswahlbibliographie von Walter Koch (4., durchgesehene und erweiterte Aufl., Berlin 2009).
- Karin Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung (Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte 8, 3., durchgesehene Aufl., Berlin-Boston 2014).

Prüfungsformen im Master und im Master-Nebenfach (His im GSP): RE+HA.

Bachelorkurs / Doktorandenkolloquium / Masterkolloquium / Oberseminar

Prof. Dr. Martin Wagendorfer
Seminar für Doktoranden, Magistranden sowie Master- und Bachelorstudierende im Abschlusssemester, 2stündig.
Di. 18-20 Uhr, Beginn: 13.04.2021.

Im Oberseminar wird über den Stand der laufenden Bachelorarbeiten, Master-/Magister-arbeiten und Dissertationen berichtet; zudem stellen Mitarbeiter und auswärtige Kollegen ihre Projekte vor. Geplant ist außerdem zumindest eine Ein-Tages-Exkursion nach Salzburg mit Besuch des Stiftsarchivs der Erzabtei St. Peter. Termine werden noch bekannt gegeben.

Das Seminar wird online stattfinden.

ACHTUNG: INFORMATIONEN ÜBER DEN ABLAUF DER LEHRVERANSTALTUNG FOLGEN AM BEGINN DER ERSTEN SEMESTERWOCHE.

Prüfungsform: RE.

Basiskurs

Prof. Dr. Stefan Petersen
Einführung in die Historischen Grundwissenschaften – Die Gründung des Bistums Bamberg, 3stündig.
Di. 17-20 Uhr, Historicum, Raum K 202, Beginn: 13.04.2021.

Der Basiskurs führt am Beispiel der Quellen zur Bistumsgründung von Bamberg in die Grundbegriffe, Arbeitsmethoden und Hilfsmittel der Historischen Grundwissenschaften ein und stellt deren Methoden vor. Behandelt werden dabei einerseits die Quellengattungen (Annalen, Chroniken, Urkunden, Briefe) und andererseits die grundwissenschaftlichen Disziplinen der Paläographie (Schriftkunde), Diplomatik (Urkundenlehre), Sphragistik (Siegelkunde), Chronologie (Zeitrechnung) und des mittelalterlichen Lateins.

Die Lehrveranstaltung wird online durchgeführt, falls möglich wird es auch Präsenz-termine geben. Am Ende des Semesters ist ein Besuch im Hauptstaatsarchiv geplant.

Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): RE + HA + Aufgabenport-folio.
Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA.
Prüfungsform im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16): RE + HA.

Literatur zur Einführung:
- Ahasver v. Brandt, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. Mit Literaturnachträgen von Franz Fuchs, 18. Aufl. Stuttgart u.a. 2012 (Urban Taschenbücher 33).

Lektürekurs

Prof. Dr. Martin Wagendorfer
Lektürekurs für das Masterstudium.

Im Lektürekurs innerhalb des Master-Studiengangs lesen die Studierenden selbständig wissenschaftliche Literatur, die zu den Grundlagenwerken des Faches gehört oder einen besonderen Einfluss auf die Forschung ausgeübt hat. Die Auswahl der Titel erfolgt in Absprache mit dem Dozent in der ersten Sitzung; in einer Zwischenbesprechung gegen Mitte des Semesters können etwaig auftretende Fragen oder Probleme erörtert werden; in der mündlichen Prüfung am Semesterende wird die Lektüre diskutiert.

ACHTUNG: INFORMATIONEN ÜBER DEN ABLAUF DER LEHRVERANSTALTUNG FOLGEN AM BEGINN DER ERSTEN SEMESTERWOCHE.

Prüfungsform: MP (Gemeinsames Abschlussgespräch).

Übungen

Dr. Franz Bornschlegel
Aktuelle Forschungsfelder Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, 2stündig.
Fr. 10-12 Uhr, Historicum, Raum K 202, Beginn: 16.04.2021.

Die noch junge Wissenschaft der mittelalterlichen und neuzeitlichen Epigraphik hat innerhalb der letzten 25 bis 30 Jahre eine rasante Entwicklung erfahren, die sich im eifrigen Ausbau der europaweiten Editionen der Quelle Inschrift in nationalen Inschriftencorpora sowie in zahlreichen schrift- und formularkundlichen Untersuchungen niederschlug. Trotz vielfältiger in- und ausländischer Aktivitäten bleibt die Erstellung einer gesamteuropäischen Epigraphik für viele Inschriftenarten weiterhin ein Desiderat der Forschung. Die Vorstellung eines einheitlichen Entwicklungsverlaufes von Schrift und Formular, wie er über weite Strecken im deutschen Sprachraum nachzuvollziehen ist, muss aus gesamteuropäischer Sicht nicht selten modifiziert und korrigiert werden. Die an epigraphisch Fortgeschrittene gerichtete Veranstaltung beschäftigt sich mit den „Brennpunkten“ der epigraphischen Forschung und den Möglichkeiten und Grenzen der regionalen und zeitlichen Einordnung von Inschriftendenkmälern anhand epigraphischer Methoden. Mit Exkursionen.

Die Übung ist als Präsenzveranstaltung geplant, wird aber bei mehr als fünf Teilnehmer*innen als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt.

Prüfungsform im Master und Master-Nebenfach (His im GSP): RE.

Literatur zur Einführung:
- Walter Koch, Spezialfragen der Inschriftenpaläographie, in: Epigrafia Medievale Greca e Latina. Ideologia e Funzione, hrsg. von Guglielmo Cavallo und Cyril Mango, Spoleto 1995, S. 267-293.
- Franz-Albrecht Bornschlegel, Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, in: Archiv für Diplomatik 65 (2019) S. 237-266.

 

Dr. Franz Bornschlegel
Inschriftenpaläographie des lateinischen Abendlandes, 2stündig.
Do. 10-12 Uhr, Beginn: 15.04.2021.

Die Veranstaltung vermittelt einen Überblick über die gebräuchlichen Schriftformen der Inschriften von der römischen Antike bis in die frühe Neuzeit, wobei auch wichtige regionale wie materialspezifische Sonderentwicklungen der Schrift berücksichtigt werden. Den Schwerpunkt bildet Zentraleuropa, insbesondere der deutsche Sprachraum. Eine bedeutende Rolle spielen zu gewissen Zeiten auch randeuropäische Schriftphänomene, die wir ebenfalls in den Blick nehmen wollen. Im Rahmen von Referaten sollen Sie ausgewählte Inschriften vorstellen, die formalen Merkmale beschreiben und die Schrift entwicklungsgeschichtlich einbetten.

Die Lehrveranstaltung wird (mit Moodle und Zoom) online durchgeführt.

Prüfungsform im BA und im modularisierten Lehramt: RE
Prüfungsform im Master und GPS: RE
Die Übung des BA-Typs "Grundwissenschaften" entspricht den Anforderungen der LPO I § 67 Nr. 2d.

Literatur zur Einführung:
- Rudolf M. Kloos, Einführung in die Epigraphik des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Darmstadt 1992.

 

Dr. Franz Bornschlegel
Fünf Disziplinen der Historischen Grundwissenschaften - ein Überblick, 2stündig.
Di. 8-10 Uhr, Beginn: 13.04.2021.

Die Veranstaltung dient zur Einführung in die Grundbegriffe, Arbeitsmethoden und Hilfsmittel der Historischen Hilfswissenschaften, die sich aus etwa einem Dutzend unterschiedlicher, etablierter wie junger Forschungszweige zusammensetzen. Jedes Fach ist für sich autonom und erfordert eigene Fragestellungen und Methoden. Zu den klassischen Gebieten der Geschichtlichen Hilfswissenschaften zählen die Diplomatik (Urkundenlehre) und die Paläographie (Lehre der Entwicklung der lateinischen Schrift), die den Schwerpunkt der Veranstaltungen bilden. Ferner gilt die Betrachtung den eng in Zusammenhang mit diesen Kernfächern stehenden Forschungsbereichen Chronologie (Zeitrechnungslehre) und Sphragistik (Siegelkunde) sowie der an der hiesigen Abteilung besonders gepflegten, jungen Disziplin der Epigraphik (Inschriftenkunde) des Mittelalters und der Neuzeit.

Grundkenntnisse in Latein von Vorteil!

Die Lehrveranstaltung wird (mit Moodle und Zoom) online durchgeführt.

Prüfungsformen im BA und mod. LA: Aufgabenportfolio
Die Übung des BA-Typs "Grundwissenschaften" entspricht den Anforderungen der LPO I § 67 Nr. 2d.

Literatur zur Einführung:
- Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. Mit Literaturnachträgen von Franz Fuchs. 18. Aufl. Stuttgart u.a. 2012 (Urban Taschenbücher 33).

 

Dr. Sabine Buttinger
Manu scriptum. Einführung in die mittelalterliche Handschriftenkunde, 2stündig.
Fr. 8-10 Uhr, Beginn: 16.04.2021.

Auf der Handschriftenkunde ruhen Editionen, sie liefert der Wissenschaft neue Quellen und und Erkenntnisse. Doch die wissenschaftliche Beschreibung einer Handschrift stellt mancherlei Anforderungen an den Bearbeiter, denn in kaum einem Bereich der historischen Grundlagenforschung fließen so viele Teildisziplinen zusammen wie dort. Dazu gehören neben Kenntnissen in Paläographie, Kodikologie und Einbandkunde vor allem auch fundierte sprachliche Kenntnisse, um die (mehrheitlich lateinischen) Texte entziffern, verstehen und identifizieren zu können.

Die Übung möchte eine praxisorientierte Einführung in die verschiedenen Schritte und Aspekte der Handschriftenerschließung geben, Grundlagen der Paläographie und Kodikologie vermitteln und dabei vor allem Gelegenheit zu eigenem Lesen, Transkribieren und Nachforschen bieten. Für die Teilnahme sind Grundkenntnisse des Lateinischen empfehlenswert.

Die Lehrveranstaltung wird online durchgeführt.

Prüfungsform im BA und im modularisierten Lehramt: ES
Prüfungsform im Master und im Master-Nebenfach (His im GPS): ES
Die Übung des BA-Typs "Grundwissenschaften" entspricht den Anforderungen der LPO I § 67 Nr. 2d.

Literatur zur Einführung:
- Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. Mit einer Auswahlbibliographie von Walter Koch, 4., durchgesehene und erweiterte Aufl., Berlin 2009.
- Karin Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung. 3. durchgesehene Aufl. Berlin/Boston 2014 (Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte. Ergänzungsreihe 8).

 

Dr. Thomas Horst
Altkarten als Quelle für den Historiker (mit Exkursion und Vorbereitung einer Ausstellung in der Universitätsbibliothek durch die Studierenden), 2stündig, Blockveranstaltung.

Fr., 23. April 2021, 14:00–18:00 (Einführung und Vorbesprechung)
Sa., 24. April 2021, 10:00–14:00
Mi., 28. April 2021, 13:00–17:00 (Exkursion in die UB der LMU, Abt. Altes Buch)
Fr., 02. Juli 2021, 14:00-18:00 (Referate)
Sa., 03. Juli 2021, 10:00-17:00 (Referate).

Karten und kartenverwandte Darstellungsformen (wie Globen und Reliefs) spielen seit jeher im Leben der Menschen eine wichtige Rolle, stellt doch der geographische Raum neben den darin handelnden Personen und der Zeit eine Grundbedingung des Entstehens von Historie dar. Die Geschichte der Kartographie beschäftigt sich als Teil der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte mit der Erforschung und Beschreibung von Altkarten.

Die über zwei Semester angelegte Blockveranstaltung soll dazu dienen, den Teilnehmern anhand von ausgewählten Beispielen einen Überblick über die Geschichte dieser Disziplin im Wandel der Zeiten (von der Antike bis in die Neuzeit) zu vermitteln. In zahlreichen Übungen wird das Lesen von Altkarten, kartenverwandten Darstellungsformen und schriftlichen Dokumenten dazu (das heißt Karteninterpretation und Kartenanalyse) behandelt werden. Hierzu ist zudem (sofern es die Corona-Lage zulässt) ein Besuch in der Abteilung Altes Buch der Universitätsbibliothek der LMU in Kleinstgruppen vorgesehen, wo die Teilnehmenden wertvolle Originale (u.a. aus dem umfangreichen Nachlass des Kartographiehistorikers Friedrich Kunstmann, 1811–1867) betrachten können. Einige dieser bislang in der Forschung unbekannten Dokumente können durch die Studierenden individuell bearbeitet und ausgewertet werden; das Ergebnis wird der Öffentlichkeit in einer Ausstellung in der UB vorgestellt, die von Februar bis Mai 2022 stattfinden soll.

In der Veranstaltung werden einschlägige Hilfsmittel und die fachspezifische Terminologie, die diese Quellen betrifft, näher vorgestellt. Zudem werden die Teilnehmenden, wenn sie mit der kartographiehistorischen Arbeitsweise vertraut sind, im Wintersemester 2021/22 zur Vorbereitung der Exposition eine Einführung in das Ausstellungsmanagement erhalten.

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage wird die Veranstaltung wohl fast nur online stattfinden können; weitere Informationen zum genauen Programm dazu erhalten die Studierenden zu Beginn der Vorlesungszeit.

Prüfungsform im BA und modularisierten LA: RE
Prüfungsformen im Master und und im Master-Nebenfach (His im GPS): RE
Die Übung des BA-Typs "Grundwissenschaften" entspricht den Anforderungen der LPO I § 67 Nr. 2d.

Literatur zur Einführung:
- Thomas Horst, Die Welt als Buch. Gerhard Mercator (1512-1594) und der erste WeltATLAS. Bildband anlässlich der Faksimilierung des Mercatoratlas von 1595 (2°Kart. B 180 / 3) der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, mit allen Kartentafeln dieser Ausgabe. Gütersloh und München 2012.
- Ivan Kupčík, Alte Landkarten. Von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Handbuch zur Geschichte der Kartographie, Stuttgart 2011.
- Folker Reichert, Das Bild der Welt im Mittelalter, Darmstadt 2013.
- Patricia Seed, The Oxford Map Companion. One Hundred Sources in World History, Oxford 2014.

 

Philipp Laumer, M.A.
Privilegien, Briefe und Fälschungen – Einführung zu den Herrscherurkunden des Spätmittelalters, 2stündig.
Mi. 8-10 Uhr, Beginn: 14.04.2021.

Während des gesamten Mittelalters waren Urkunden ein zentrales Mittel zur Ausübung von Herrschaft. Mit Urkunden konnte der Herrscher beispielsweise seinen Untergebenen Rechte und Privilegien gewähren, ihnen Befehle erteilen, Gerichtsurteile fällen oder Erklärungen über geltendes Recht abgeben. Dafür bot sich vor allem im Spätmittelalter eine Vielzahl an verschiedenen Formen an: Vom reich verzierten feierlichen Privileg auf kostbarem Pergament bis hin zum fast schmucklosen Brief auf einem Papierzettel. Die Diplomatik (Urkundenlehre) ist daher ein unerlässliches Instrument zur Entschlüsselung und Interpretation herrscherlicher Politik. Mit ihrer Hilfe lassen sich nicht zuletzt auch gefälschte Urkunden aufspüren.

In der Übung sollen daher Grundfertigkeiten in der Arbeit mit spätmittelalterlichen Urkunden, wie etwa das Lesen der mittelalterlichen Schriften oder das Interpretieren der äußeren und inneren Merkmale und Formalia vermittelt werden, wobei ein Schwerpunkt auf das frühe 15. Jahrhundert gelegt wird.

Die Lehrveranstaltung wird online durchgeführt.

Prüfungsform im BA und modularisierten LA: Aufgabenportfolio
Die Übung des BA-Typs "Grundwissenschaften" entspricht den Anforderungen der LPO I § 67 Nr. 2d.

 

Prof. Dr. Martin Wagendorfer
Latein für Historiker - Übungen an mittel- und neulateinischen Quellen, 2stündig.
Di. 16-18 Uhr, Beginn: 13.04.2021.

Die lateinische Sprache, in der die meisten mittelalterlichen und auch viele neuzeitliche Quellen abgefasst sind, stellt erfahrungsgemäß eine gewisse Hemmschwelle bzw. Eingangshürde bei der Beschäftigung mit diesen Quellen dar, zumal typisch mittelalterliche Quellen wie Urkunden oder hagiographische Texte auch eine eigene Herangehensweise verlangen. Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, diese Hemmschwelle abzubauen und in den adäquaten Umgang mit diesen Quellen einzuführen. Zunächst soll ein kurzer Überblick über die Geschichte der Disziplin Mittel- und Neulatein gegeben werden, anschließend werden die wichtigsten Hilfsmittel für die Übersetzung lateinischer Quellen sowie ihre richtige Benützung vorgestellt. Im Hauptteil der Veranstaltung sollen dann gemeinsam exemplarische Texte gelesen werden, an denen die Eigenheiten des mittelalterlichen und neuzeitlichen Latein sowie bestimmter Quellengattungen aufgezeigt werden sollen.

Grundkenntnisse des Lateinischen sind für eine Teilnahme unbedingt zu empfehlen.

Die Lehrveranstaltung wird online durchgeführt.

Prüfungsformen im BA und modularisierten Lehramt: Open-Book-Klausur
Prüfungsformen im Master und GPS: Open-Book-Klausur
Die Übung des BA-Typs "Grundwissenschaften" entspricht den Anforderungen der LPO I § 67 Nr. 2d.

 

Dr. Susanne Wolf
Fake News im Mittelalter. Fälschungen und ihre Entdeckung – Leseübung und Übung grundwissenschaftlicher Fertigkeiten an Originalquellen, 2stündig.
Mi. 17-19 Uhr, Online-Meeting, Beginn: 14.04.2021.

Wissentlich verbreitete Falschmeldungen dienen der politischen Propaganda, sind gezielte Strategie der Desinformation und beeinflussen politische Entscheidungen. Nicht nur die Gegenwart, auch das Mittelalter bietet zahllose Beispiele für den manipulativen Umgang des Menschen mit dem Wahrheitsbegriff. Wie lässt sich mit Hilfe der grundwissenschaftlichen Disziplinen der Diplomatik, Paläografie, Sphragistik und Chronologie die Authentizität historischer Quellen überprüfen? Was war die Motivation der mittelalterlichen Fälscher? Und was passierte mit Fälschern, sofern deren Tun überhaupt zeitnah entdeckt wurde? Die Übung bietet unter anderem die Möglichkeit, anhand der Erkenntnisse der großen Regesten-Werke (Regesta Imperii) und kritischen Urkunden-Editionen (MGH) Fälschungsmerkmale an vorgeblichen Kaiser- und Königsurkunden nachzuvollziehen. Die Ritualmordlegende, die immer wieder Vorwand für die Unterdrückung und Verfolgung von Juden war, bietet ein Beispiel für die politische Propaganda verantwortlicher Stadt- bzw. Landesherren, die durch Textquellen entlarvt werden kann.

Online-Veranstaltung mit zwei bis drei Terminen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, sofern möglich.

Prüfungsform im Master und Master-Nebenfach (His im GSP): Aufgabenportfolio
Prüfungsform im Master und GSP (PO 2011): Aufgabenportfolio.

Literatur zur Einführung:
- Horst Fuhrmann, Einladung ins Mittelalter, München 1987 (4. Auflage 2009), daraus Kapitel IV „Fälschungen über Fälschungen“, S. 195-236.
- Umberto Eco, Streichholzbriefe: „Scheinbar echt, also falsch“. In: Die Zeit Nr. 52, 19. Dezember 1986.

Über die hier angeführten Lehrveranstaltungen hinaus kann der Leistungsnachweis einer Lehrveranstaltung aus den Historischen Grundwissenschaften auch aus dem folgenden Angebot anderer Institute erworben werden (siehe Vorlesungsverzeichnis):

Prof. Dr. Dieter Weiß
Bayern, das Reich und Europa zur Zeit Ludwigs des Bayern (Vertiefungskurs).

Dr. Gerhard Immler
Paläographische Leseübung: Archivalische Quellen des 15. Jahrhunderts (Übung).


Servicebereich