Historische Grundwissenschaften und Historische Medienkunde
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Das Rekognitionszeichen in den Herrscherurkunden der nachkarolingischen Zeit (C. Orsinger)

Das Rekognitionszeichen zählt zu den Beglaubigungsmitteln mittelalterlicher Urkunden und findet als solches seinen Platz überwiegend in der rechten Hälfte des Eschatokolls. In fränkischer Zeit entstanden aus dem mit der Kanzlerrekognition verbundenen Schlusswort (et) subscripsi (und habe unterschrieben), wurde es lange Zeit in einer Form gestaltet, die an einen Bienenkorb erinnert. Unter den Ottonen begegnet uns jedoch plötzlich ein großer Variantenreichtum dieses Zeichens: die (tironischen) Noten verschwinden allmählich, die traditionelle Bienenkorb-Form wird phasenweise aufgegeben, oft zugunsten architektonischer Elemente; in Einzelfällen wurden sogar tatsächlich existierende Gebäude abgebildet.

Eine aktuelle Untersuchung zum Rekognitionszeichen liegt lediglich für seine Entstehung und frühe Entwicklung bis in die späte Karolingerzeit vor (Peter WORM, 2004). Zusammenhängende Darstellungen zur Geschichte und Bedeutung des Zeichens finden sich ansonsten nur in der älteren Forschungsliteratur (Harry BRESSLAU, 1889/1915, Wilhelm ERBEN, 1907). Die Dissertation wird zeitlich an WORMS Untersuchung anschließen und die Geschichte des Rekognitionszeichens in den nachkarolingischen Herrscherurkunden bis zu seinem endgültigen Verschwinden in der Salierzeit behandeln.

Das Ziel der Untersuchung ist es, die Frage nach der Funktion bzw. Funktionsveränderung des Rekognitionszeichens zu beantworten. Entwicklung und Wandel des Zeichens werden beobachtet und analysiert. So lassen sich möglicherweise Erkenntnisse über die Arbeit der jeweiligen Kanzlei gewinnen, oder auch etwas über das Verhältnis zwischen Herrscher und Kanzlei erfahren.

Dissertationsprojekt Claudia Orsinger E-Mail schicken an claudia.orsinger@campus.lmu.de E-Mail


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