Historische Grundwissenschaften und Historische Medienkunde
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BMBF-Projekt „Schrift und Zeichen. Computergestützte Analyse hochmittelalterlicher Papsturkunden – Ein Schlüssel zur Kulturgeschichte Europas“ startet am 01. August 2012

Neues Forschungsvorhaben in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

27.08.2012

Die Papsturkunden des hohen Mittelalters stehen im Mittelpunkt des neuen, auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekts, das seit dem 1. August 2012 in der Abteilung für Historische Grundwissenschaften betrieben wird. In Kooperation mit der Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Klaus Herbers, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte; Prof. Dr. Joachim Hornegger, Lehrstuhl für Informatik 5) und unterstützt vom BMBF(Bundesministerium für Bildung und Forschung), ist das Ziel des Vorhabens insbesondere die detaillierte und systematische Untersuchung der Umbrüche, welche die Papsturkunde während des 11. und 12. Jahrhunderts erfuhr.

Der Fokus liegt dabei einerseits auf dem Ablauf dieser Wandlungen, zum anderen auf den äußeren Merkmalen der Papsturkunde: der Schrift sowie den unter dem Pontifikat Leos IX. modifizierten oder neu eingeführten graphischen Symbolen (Rota, Benevalete-Monogramm, Komma). Paläographischer Untersuchungsgegenstand ist die Ablösung der Kurialschrift durch die päpstliche Minuskel sowie deren allmählicher Übergang zur gotischen Schrift. Der neue Ansatz, den das Projekt dabei verfolgt, besteht in der Verwendung neuester Methoden der digitalen Mustererkennung und ihrer Verbindung mit klassischen historischen und paläographischen Arbeitsweisen. Damit soll unter anderem die automatische Identifikation von Schreiberhänden in den Urkunden ermöglicht werden, die wiederum Aufschlüsse über den Ablauf der Entwicklungsprozesse zulassen können. Der Einsatz der EDV soll also die Erfassung und Bewertung großer paläographischer Materialmengen erleichtern, beschleunigen bzw. erst ermöglichen.

Mitarbeiter des Münchener Teilprojekts sind Benedikt Hotz M.A. und Benjamin Schönfeld M.A.

Das Projekt wurde im Rahmen der Tagung "Zugangsweisen zur päpstlichen Schriftlichkeit" in Erlangen präsentiert. HSozuKult veröffentlichte am 28.08. einen Tagungsbericht.

 


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