Historische Grundwissenschaften und Historische Medienkunde
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Editorial

Archiv für Diplomatik

Editorial

Neben dem Edmund E. Stengel (1879-1968), der das "Archiv für Diplomatik" 1955 als Nachfolgerin des "Archivs für Urkundenforschung" gründete, fungierten Heinrich Büttner (+ 1970) und Karl Jordan (+1984) als Herausgeber; 1963/64 trat Walter Heinemeyer in das Herausgebergremium ein und trug seit 1984 die Verantwortung alleine. Nach seinem Tod im Jahr 2001 wurde Band 46 von seinem Sohn Karl Heinemeyer (Erfurt) in Verbindung mit Inge Auerbach und Rainer Polley (beide Marburg) herausgegeben. Ende 2001 legten die Genannten die Herausgeberschaft nieder, und Karl Heinemeyer übertrug die Titelrechte dem Böhlau-Verlag, der die Unterzeichneten mit der Herausgeberschaft betraute, die zunächst die Schwierigkeiten des organisatorischen Umbruchs (u.a. die offene Finanzierung) zu meistern hatten.

Die knappe Skizze der Geschichte des "Archiv für Diplomatik" verdeutlicht, daß die Bedingungen für wissenschaftliche Publikationen, und erst recht Periodica, heute schwieriger geworden sind, selbst in einem Forschungsfeld, in dem die deutsche bzw. deutschsprachige Mediävistik eine führende Rolle gespielt hat und heute noch spielt. Diese Schwierigkeiten betreffen die personellen und finanziellen Ressourcen gleichermaßen, machen sich aber in den Nachbarländern nicht annährend so drastisch bemerkbar wie gerade in Deutschland. Leider besteht wenig Aussicht auf Änderung, obwohl quellenkritische Arbeiten im weitesten Sinn Grundlage jeder historischen Forschung sind und bleiben werden. Dieser Einsicht versucht das "Archiv für Diplomatik" auch weiterhin Rechnung zu tragen. Die Herausgebern sind dabei auf die Mithilfe all derer angewiesen, die die Leistungsfähigkeit der deutschen Forschung auf diesem Feld im internationalen Wettbewerb unter Beweis stellen, vor allem aber dem gemeinsamen Erkenntnisinteresse einen Dienst erweisen wollen.

Noch stärker als bisher möchte das "Archiv für Diplomatik" jüngeren Historikerinnen und Historikern eine Plattform bieten und sich auch mehr international, öffenen, wofür die aktive deutsche Mitarbeit in der "Commission internationale de diplomatique" und im "Comité international de paléographie latine" eine gute Ausgangsbasis bietet. Geplant sind Forschungsberichte zu Teildisziplinen (auch jenseits des "klassischen Kanons" der historischen Hilfswissenschaften) oder zur außerdeutschen Diplomatik. Die Beiheft-Reihe steht wie bisher einschlägigen Monographien und Themenbänden offen und könnte - wie Beiheft 6 auch Fachtagungen ein Forum bieten.

Walter Koch, Theo Kölzer


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